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Was bedeutet ISDN?
ISDN ist die Abkürzung für Integrated Services Digital Network,
dienstintegriertes digitales Netzwerk.
ISDN-Anschluss-Schema:
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ISDN ist ein europäischer Sonderweg und besonders in Deutschland weit
verbreitet. Während Sie beispielsweise in Großbritannien für diesen Service
viel Geld bezahlen müssen, ist ISDN in Deutschland vergleichsweise
preisgünstig. Die Einführung von ISDN wurde 1979 durch die damalige
Bundesregierung beschlossen. Bei der Realisierung wurden die kurz danach
definierten Standards der CCITT zugrunde gelegt.
Der große Vorteil gegenüber Analoganschlüssen: Durch zwei Datenkanäle
(umgangssprachlich als "Leitungen" bezeichnet) können Sie
gleichzeitig surfen und telefonieren. Sie bekommen bis zu 10 Rufnummern,
ideal beispielsweise zum Anschluss eines Faxgerätes. Außerdem gehören
vielfach Sonderleistungen wie Konferenzschaltung, Makeln (Hin- und
Herschalten zwischen Telefongesprächen) oder Rückruf bei Besetzt zum
Angebot. Mit ISDN können Telefonate und Datenübertragungen für Bildtelefon,
Fax (im Gruppe-4-Modus), Datendienste, Dateitransfer, Vernetzung usw.
abgewickelt werden.
Das ISDN bietet im Vergleich zum bisher benutzten analogen Telefonnetz
- weitaus größeren Funktionsumfang,
- erheblich höhere Übertragungsraten,
- bessere Übertragungsqualitäten und
- einfachere Übergänge zu digital arbeitenden Geräten (z.B. Computer).
Grundvoraussetzung ist das NTBA (Network-Terminal Basisanschluss, oder
auch: Network-Termination of Basic Access), ein kleines Kästchen, das Ihnen
von der Telefongesellschaft zur Verfügung gestellt wird.
Dieses Gerät schließen Sie an Ihre Telefon-TAE-Steckdose und (für die
Stromversorgung) an eine Steckdose an. Das Kästchen hängen Sie am besten an die
Wand, in der Nähe Ihrer Telefonsteckdose. Wie Sie oben im Schaubild sehen,
hat das NTBA nur zwei Ausgänge (zum Telefon und zur PC-Anlage). Diese kann
aber problemlos auf drei oder mehrere erweitert werden.
Wenn Sie Ihre alten analogen Geräte (Telefon, Fax usw.) weiter betreiben
möchten, dann schließen Sie an einen dieser Ausgänge beispielsweise eine
zusätzliche Analogbox an. An dieser Box finden Sie die herkömmlichen
Telefonbuchsen für Telefon und Fax. In der Regel ist dann sogar das interne,
kostenlose Telefonieren möglich. Beachten Sie bitte: Auch diese Analogbox
benötigt wieder einen Stromanschluss (also eine zusätzliche Steckdose).
Anstatt der einfachen Analog-Box können Sie natürlich auch eine
Telefonanlage einsetzen.
Egal, ob Sie nun eine Analog-Box oder Telefonanlage zwischengeschaltet
haben, oder ob Sie Ihre Geräte direkt an das NTBA anschließen, es ist mehr oder weniger
Programmierung notwendig, um die Geräte aufeinander abzustimmen. Das
variiert von Hersteller zu Hersteller .
Noch ein Ärgernis bei ISDN: Bei Stromausfall ist in der Regel kein
Telefonieren mehr möglich, da die Geräte über den Steckdosenanschluss
gespeist werden. Nur einige wenige ISDN-Telefone sind "notstromfähig".
Falls Ihnen dieses Detail wichtig ist, achten Sie beim Kauf darauf.
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